(Ausführungen anlässlich der Verabschiedung der Grenadiere aus Walldürn im Juni 1992)
Vor über 33 Jahren, am 2. Dezember 1958, zogen die ersten Soldaten in ihre neuen Truppenunterkünfte, die heutige Nibelungenkaserne.
Als erste badische Garnisonsstadt nach dem zweiten Weltkrieg haben Walldürn und seine Bürger entscheidend zur Integration der noch jungen Streitkräfte der Bundesrepublik in Staat und Gesellschaft beigetragen. Die Wallfahrtsstadt betrat damals mutig und weitsichtig Neuland. Schon damals erkannte man richtig, dass die Bundeswehr einmal ein wichtiger Wirtschaftsfaktor werden würde. Walldürn war von Anfang an Standort für das Panzergrenadierbataillon 362 und gehörte zu den ersten Truppenteilen der 1963 aufgestellten Panzerbrigade 36. Die in Walldürn stationierten Truppenteile sind seit dieser Zeit auf das engste mit der Bevölkerung und der Stadt zusammengewachsen. Die Stadt Walldürn und ihr Umkreis sind den Grenadieren rasch zur Heimat geworden.
Heute gilt es nun Abschied zu nehmen von unserem Panzergrenadierbataillon 362, das in Mellrichstadt eine neue Heimat findet.
Für den so wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Friedens und für das harmonische Zusammenleben in unserem Stadtgeschehen darf ich allen ehemaligen und heutigen Soldaten für den Gemeinderat und die gesamte Bürgerschaft Dank zum Ausdruck bringen und unsere Verbundenheit bekunden. Nur in einem guten Zusammenwirken zwischen den Gremien unserer Stadt, unserer Bürgerschaft einerseits und dem Bundeswehrstandort andererseits, ist das harmonische Verständnis zueinander gewachsen.
Patenschaftsübernahmen durch die Kompanien mit den Gemeinden Michelstadt Vielbrunn, Bürgstadt, Collenberg, Faulbach und Dorfprozelten festigen den Platz und das Ansehen des Panzergrenadierbataillon 362 in unserer Region.
Für das herzliche Verhältnis zu unserer Bevölkerung, für die zahlreichen Aktivitäten die alljährlich zeigten, dass die Bindung zwischen den Soldaten und den Bürgern Walldürns hervorragend sind, darf ich Ihnen allen nochmals danken.
Den Grenadieren und ihren Familien wünsche ich an ihrem neuen Standort alles Gute.
Möge es dem Panzergrenadierbataillon 362 auch weiterhin beschert sein, auch künftig in Frieden und Freiheit zu leben. Mögen Bürger und Soldaten auch weiterhin zusammenstehen, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu bewältigen.
Karl-Heinz Joseph
Bürgermeister
(† 06.05.2007)
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